BERGMÄNNISCHE SCHUTZPATRONE

 

Aufgelistet von der Knappschaft Vordernberg

Kommandant Gerhard Zach

(Quelle: GAG Grubenarchäologische Gesellschaft)

Geschrieben von Stefan Adlung

 

 

  • Agatha

 

05. Februar

 

Die Hl. Agatha ist eine der wenigen bedeutenden Bergbauheiligen. 225 geboren, starb sie 249 oder 251 den Märtyrertod. Als sie ihrem Glauben nicht abschwören wollte, wurde sie unter anderem mit Feuer, glühenden Kohlen und Glasscherben gefoltert. Ihre Gebeine liegen im Dom zu Catania auf Sizilien.

 

Auch Patronin der Weber, Goldschmiede, Glockengießer.

 

  • Albertus Magnus (Albert der Große)

 

15. November

 

1193 als Sohn eines bayrisch-schwäbischen Ritters geboren, starb 1280 in Köln und ist dort in der Andreaskirche beigesetzt.

 

Wegen seiner naturwissenschaftlichen Kenntnisse auch Patron des Bergbaues.

 

  • Andreas

 

30. November

 

Einer der zwölf Jünger von Jesus. Im Jahre 60 in Patras vom Statthalter an ein Kreuz mit schrägen Balken geschlagen (Andreaskreuz). Seine Gebeine sind in Amalfi bei Neapel.

 

Neben dem Patron der Bergleute auch für Metzger, Seiler und Fischer.

 

  • Anna

 

26. Juli

 

Sie ist besonders in Sachsen eine der bedeutendsten Bergbauheiligen. Daneben Patronin der Weber, Seiler, Schiffer, Tischler und Goldschmiede. Ihre Verehrung erreichte im Spätmittelalter ihren Höhepunkt, davon zeugen unzählige Annakapellen und Annenkirchen. Teile ihrer Reliquien befinden sich in Düren (Deutschland)

 

  • Anthonius von Padua

 

13. Juni

 

1195 als Sohn einer vornehmen Familie geboren. Augustiner, später Franziskaner, 1231 starb er auf dem Weg nach Padua und wird heute vor allem in Italien verehrt.

 

Patron auch der Armen, Reisenden, Eheleute, Bäcker

 

  • Bartholomäus

 

24. August

 

War auch einer der zwölf Jünger Jesu. Weil er den armenischen König bekehrte, wurde er von dessen Bruder gemartert und starb um 51. Seine Reliquien befinden sich in Rom und in Frankfurt am Main.

 

Er ist Schutzpatron der Bergleute, Gerber, Buchbinder, Winzer.

 

  • Benedikt von Nursia

 

11. Juli

 

Er ist Patron der Lehrer, Kupferschmiede und natürlich der Bergleute. Um 480 in Nursia bei Perugia im italienischen Umbrien geboren und zog sich in eine Höhle zurück. Er gilt als Vater des abendländischen Mönchtums (Benediktiner). 547 starb er in Monte Cassino. Gebeine befinden sich in der Schweiz, Frankreich, Italien und Bayern.

 

  • Christophorus

 

25. Juli

 

Er ist sicherlich einer der volkstümlichsten Heiligen. Die populärste Legende ist jene, als er das Christuskind über ein Gewässer getragen hat. Ihm werden auch überdurchschnittliche Kräfte zugesagt.

 

Neben Patron der Bergleute auch für Radfahrer, Schatzgräber, Athleten, Fahrleute, Lastenträger.

 

Er starb im Jahre 249 in den Zeiten der Christenverfolgung den Märtyrertod.

 

  • Daniel

 

21. Juli

 

Er ist der einzige vorchristliche Bergbaupatron, als solcher aber umso mehr bekannt. Über Daniel werden viele Geschichten im Alten Testament erzählt, am bekanntesten natürlich Daniel in der Löwengrube. Er war von 605 – 562 v.Chr. jüdischer Prophet.

 

Wegen letzterer Geschichte erlangte er wohl besondere Bedeutung für Bergleute (Gefahren unter Tage). Neben der Hl. Barbara ist Daniel heute noch eine Art Landespatron der Bergleute in Tirol und wird das Fest jährlich dementsprechend gefeiert.

 

  • Dorothea von Kappadokien

 

06. Februar

 

Von ihr ist lediglich bekannt, dass sie unter Kaiser Diokletian um das Jahr 305 den Märtyrertod starb. Dorothea ist neben den Bergleuten noch Schutzheilige der Brauer, Gärtner und Wöchnerinnen.

 

  • Eligius

 

01.Dezember

 

Er wurde 588 in Mittelfrankreich geboren, ließ mehrere Kirchen und Klöster bauen, kaufte Sklaven frei und stiftete Spitäler. Eligius starb um 660 in Noyon (nordfranzösisches Departement) wo auch seine Gebeine ruhen. Patron auch der Goldschmiede, Münzschläger, Numismatiker, Metallarbeiter und Kutscher.

 

  • Georg von Kappadokien

 

23. April

 

Der Hl. Georg ist zweifellos eine der populärsten Heiligengestalten, er ist meist als Drachentöter dargestellt. Als einer der 14 Nothelfer auch Patron  der Bauern, Reiter, Sattler, Schmiede, Soldaten, Wanderer und eben Bergleute. San Grab wird in Lod (Israel) vermutet.

 

  • Gregor der Große

 

03. September

 

Geboren um 540 und wurde er 580 als Gregor der I. auch zum Papst geweiht. Durch seine Intelligenz wurde er zu einem der bedeutendsten Kirchenführern. Im Jahre 604 verstarb Gregor und wurde im Petersdom beigesetzt.

 

Neben dem Schutzherren der Bergwerke ist er Patron der Musiker, Gelehrten, Maurer und Knopfmacher.

 

  • Helena

 

18. August

 

Ihre Herkunft ist unterschiedlich: Stallmagd, Schankwirtstochter oder Königstochter. Geboren 257 ist sie bekannt durch die Legende von der Kreuzauffindung durch Helena. Sie starb um 336 in der heutigen Türkei. Reliquien befinden sich in Rom, Trier und Frankreich.

 

Die Bergleute, Schatzsucher, Färber und Nadler verehren sie als Schutzpatronin.

 

  • Ingenuin

 

05. Februar

 

Er war Bischof in Südtirol und starb um 605 als Märtyrer bei einem Überfall. Seine Gebeine ruhen im Dom zu Brixen. Ingenuin wird vor allem in Südtirol als Schutzpatron der Bergleute geehrt.

 

  • Klemens

 

23. November

 

Er wurde von den Aposteln Barnabas und Petrus bekehrt. Petrus bestimmte ihn zu seinem Nachfolger, er wurde jedoch erst der dritte Papst nach ihm. Wurde aber der Zauberei bezichtigt und im Jahre 97 oder 101 auf der Krim im Meer ertränkt. Sein Leichnam wurde gefunden und ruht heute in Rom.

 

Er ist weiterhin Schutzheiliger der Steinmetzen, Hutmacher, Seeleute und Kinder.

 

  • Leonhard

 

06.November

 

Über sein Leben ist nicht viel genaues bekannt. Nach seinem Tod im Jahre 559 wurden seine Gebeine als Reliquien in Frankreich, Bayern, Schwaben und Österreich verteilt.

 

Leonhard wird vor allem im süddeutschen Raum verehrt und gilt als Patron der Gefangenen, Bauern, Lastenträger, Schmiede und Bergleute.

 

  • Magnus von Füssen

 

06. September

 

Er wurde 699 in der jetzigen Schweiz geboren und ging 738 nach Augsburg um den Allgäu zu christianisieren. Nach seinem Tod 772 wurde er in einem Benediktinerkloster in Füssen beigesetzt.

 

Der Hl. Magnus wird vor allem in Süddeutschland und Österreich verehrt und gilt auch als Patron des Viehs.

 

  • Maria Magdalena

 

22. Juli

 

Sie wurde durch Jesus von Krankheit und Dämonen befreit und begleitete ihn in der Folgezeit. Bei Jesus Tod stand sie unter dem Kreuz und fand das leere Grab vor, als sie den Leichnam salben wollte. Maria Magdalena ist die erste Person, der Christus nach der Auferstehung erschien.

 

Sie hat später in Ephesus (Kleinasien) gelebt und dort gestorben sein. Ihre Reliquien sollen im 11. Jhdt. in das Kloster Vezelay im französischen Burgund gekommen sein.

 

Sie ist Schutzpatronin der Gärtner, Friseure, Böttcher, Weinhändler, Bleigießer und Bergwerke.

 

  • Patrick (Patricius)

 

17. März

 

Er ist in erster Linie der Heilige von Irland. Geboren wurde Patrick um 385 in Nordwestengland. Später wurde er erster Bischof von Irland, wo er die Christianisierung begann. 461 starb er in seiner Residenz in Armagh, einer Stadt in Nordirland.

 

Er ist weiterhin der Patron der Bergleute, Schmiede, Böttcher und des Viehs.

 

  • Raphael (Erzengel)

 

29. September

 

Er ist neben Michael, Gabriel und Uriel einer der vier Erzengel. Namentlich wird Raphael aber nur im Alten Testament genannt.

 

Er ist Schutzpatron der Bergleute, der Reisenden, Kranken, Apotheker und Dachdecker.

 

  • Rupert von Salzburg

 

27. März

 

Vermutlich um 650 in Worms geboren. Dort zum Bischof geweiht und nach Bayern gerufen. Im späteren Salzburg gründete er ein Benediktinerkloster. Rupert starb 718 in Salzburg, seit 774 ruhen seine Gebeine im dortigen Dom.

 

Er ist Schutzpatron des Salzbergbaues und der Salzarbeiter.

 

  • Vitus (Veit)

 

15. Juni

 

Stammt aus einem heidnischen Elternhaus in Sizilien. Nach Folterungen flieht er nach Lucanien in den Süden Italiens. Er wird von einem Engel erlöst und stirbt 313 eines friedlichen Todes. Ein großer Teil der Reliquien von ihm ruht in Prag.

 

Er ist Schutzheiliger der Kupferschmiede, Bergleute und Bierbrauer.

 

Und natürlich

 

  • Sankt Barbara

 

04.Dezember

 

Es gibt über sie die verschiedensten Legenden, hier eine davon.

Barbara ist die Bergbauheilige schlechthin ! Weiterhin ist sie eine der bedeutendsten Heiligen und zählt zu den vierzehn Nothelfern. Auch Patronin der Gießer und Glöckner, der Artillerie, der Bauern, der Dachdecker, der Steinmetze und der Gefangenen.

Wegen ihrer Schönheit wurde sie von ihrem Vater, einem Christenhasser, in einen Turm gesperrt. Aus ihrem Gefängnis schrieb sie sich mit mehreren Philosophen und wurde aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen Christin. Als sie sich ihrem Vater offenbarte, wollte er sie erschlagen, sie entkam aber durch die sich öffnende Mauer. Ihr späteres Versteck wurde verraten und nach langen Foltern starb sie 306 als Märtyrerin. Ihre Reliquien befinden sich auf der Insel Torcello vor Venedig. Die Verehrung erreichte sehr volkstümlichen Charakter (z.B. das Schneiden der Barbarazweige vor Weihnachten).

 

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